Karelien
Es war Sonntag vor einer Woche, wir radelten zum Containerhafen, ganz im Osten der Hauptstadt. Ich managte den Kauf seines Tickets nach Travemünde. Torsten spricht sehr schlecht Englisch. Dann umarmten wir uns und die Reise ging für mich alleine weiter. Etwas fragen musste ich schon, um auf die richtige Straße, hoch nach Lahti zu kommen. Lahti steht eher im Winter im Focus. Hier gibt es den Weltcup im Skispringen. Erstaunlich und gleichzeitig entspannend ist, dass die Finnen eifrig Fahrradwege, meistens auf beiden Seiten der Straße bauen. Auch außerhalb der Ortschaften reichlich vorhanden. Was es in Finnland nicht so häufig gibt, sind Stempel für mein Reisetagebuch. Einmal habe ich an einem „Tante Emma“-Laden mitten im Busch gefragt. Die Betreiberin kramte nach langen Suchen einen Poststempel hervor. Drehte das richtige Datum ein, befeuchtete ihn mit frischer Stempelfarbe und sagte, dass sie ihn das letzte Mal im Jahre 2021 benutzt habe.
Hier ist alles durch digitalisiert, jeder stiert auf seinen digitalen „Diktator“ (Smartphone) oder tankt an Geistertankstellen, wo es niemanden mehr gibt, den man etwas fragen kann.
Ich habe, wie gehabt, nicht einmal ein Telefon mit. Aber mal den Kopf einschalten und analog mal jemanden ansprechen und nach dem Weg fragen geht auch noch gut. Da kam der Reisenden auch oft in ein Smalltalk mit den Einheimischen.
Drei Tage hatte ich ein Tiefdruckgebiet zu überstehen. Da sackten die Temperaturen täglich runter. Am ersten Abend hatte ich noch 16 Grad, am zweiten 8 Grad und am dritten Abend schon nur noch 5 Grad.
Alles scheint hier oben von der Sonne abzuhängen. Und die scheint nun schon wieder den dritten Tag, und zwar ganz lange. Richtig dunkel wird es schon lange nicht mehr und irgendwann im Hohen Norden, in Lappland, wird sie dann 24 Stunden scheinen, wenn der Radreisende Glück hat.
Ansonsten gibt es in Suomi, wie Finnland hier oben heißt, nicht viel historische zu entdecken. Finnland hat mal zur Schwedischen Krone gehört und die meisten Stadtgründungen liegen erst zwei-drei Jahrhunderte zurück.
Was mich allerdings beeindruckt hat, war die Holzkirche von Petäjävesi von 1765. Sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Da hat sich der kleine Umweg von ca. 60 km mher als gelohnt.
Dafür ist es schon im auf halber Strecke nach Lappland (Nordskandinavien) so gut wie menschenleer. Viel Wald und kleine Felder und Wiesen wechseln sich ab. Die Heidelbeeren blühen gerade und die Bauern bringen erst jetzt ihre Saat in den Boden.
Gestern bin ich in Nurmes, im Norden Kareliens eingetrudelt, und wollte zwei Tage auf den Zeltplatz. Doch die Saison fängt hier erst in zwei Wochen an. Aber das Personal ließ mich trotzdem auf gutem Rasen für lau aufbauen. Da die Sanitäranlagen noch nicht in Betrieb sind, hab ich heute ein Bad im riesigen Pielinen-See genommen. Ich bin fast erfroren. Da merkt man an der eigenen Haut, dass der Winter hier noch nicht allzu lange vorbei ist.
Km Stand: 2909
Schöne Weißwangengans
Auf der Festungsinsel Suomenlinna vor Helsinki
Torsten hat sein Ticket nach Travemünde
Halber Weg nach Lahti
Mein Besuch schleicht sich davon
Gepackt wird jeden Morgen
Leichter Gegenverkehr
Die Schanzen von Lahti
Schrottwerk am Highway Nr. 24
Typische Lampen auf finnischen Friedhöfen
Briefkastensammelstelle
Lässiger geht es kaum
Lebensretter am Kirkkoselkä-See
Das Wetter kippt
Blick aus meinem Zelt
Schokoladenpause in Tikkala
Hügelig, geschottert und bewölkt
Regenkunst
Fotografieren macht Spaß
Die Holzkirche von Petäjävesi
Der Kocher wird vorgeheizt
Heidelbeerenblüte
Vor der Markthalle in Kuopio
Die Radwege sind hier vorbildlich
Historisches kerelisches Blockhaus
Ursprünge und Gedanken
Wenn man reist, gerade mit dem Rad, ist man langsam unterwegs, hat viel Zeit seinen Gedanken nachzugehen. Torsten fragte mich, wie ich eigentlich zum Radfahren gekommen bin. Das war gar nicht so leicht zu beantworten. Bei mir schlich sich das Radeln so ganz langsam seit Mitte der 80er Jahren ein, löste das Trampen fast unmerklich ab.
Mit meinen Eltern war ich als Kind viel in der Natur, auf Zeltplätzen in Mecklenburg, mit Schwengelpumpe, Trockenklo und Waschen im See. Aber geradelt sind sie nicht sehr viel. Gereist mit dem Drahtesel schon gar nicht.
Doch dann fielen mir Geschichten ein, die mir meine Oma als Kind erzählte. Sie zog immer mal für ein paar Tage mit dem Drahtesel los, lernte meinen Opa kennen und sie radelten auch gemeinsam über Land. Das war damals in den 20ern, also vor rund 100 !! Jahren.
Damals gab es noch keinen Asphalt. Viele Straßen waren ohne Belag. Wenn man Glück hatte, hoppelte man über Kopfsteinpflaster seinem Ziel entgegen. Das waren für sie bzw. die Beiden z.B. Schierke im Harz oder auch mal Meißen nördlich von Dresden. Gangschaltung gab es nicht, nicht einmal einen Gepäckträger konnte sie sich leisten. Die Klamotten wurden mit einem Strick unterm Sattel festgemacht. Dafür hatte jedes Dorf eine Kneipe, wo der durstiger und hungrige Reisende einkehren konnte.
Heute muss es eine 14 Gang Nabe oder 27-Gang-Kettenschaltung sein, Hightech-Klamotten und alles natürlich light. Und wenn man nicht das Neuste vom Neuen hat, ist man unglücklich und denkt dann, dass das Ziel nicht ohne den ganzen Schnickschnack erreichen kann. Doch bekanntlich ist ja beim Reisen der Weg das Ziel.
Das Wichtigste am Rad ist aber und bleibt der Mensch der draufsitzt und davon ist sein wichtigster Muskel der Kopf (kommt aus dem Klettersport).
Bei einer Winterwanderung über den Rennsteig in der 90ern kehrte unsere Truppe, ich glaub’, es war Ruhla, in einer alten Gaststätte ein. Dort stand ein interessanter Spruch an der Wand: „Bin ein fahrender Gesell. Kenne keine Sorgen.“
Das ist auch ein Grund, warum ich heute noch im Sattel sitze.
In diesem Sinne: Lasst die Speichenäder rollen…
Km Stand: 2196
Meine Oma (l.i.Bild) vermutl. auf der Saalefähre
Mittagspause an der Dorfkneipe
Estland
Als wir Riga verließen, blies immer noch ein eiskalter Wind uns um die Ohren. Doch die Sonne strahlte schon warm vom Himmel. Auf guten Straßen kamen wir rasch nordwärts. Die Nächte wurden quasi jeden Tag kürzer. Entlang am Rigaischen Meerbusen rollten wir hinein ins nördlichste Land des Baltikums, nach Estland. Hier hat man schon den Eindruck, in Skandinavien zu sein. Die Sprache klingt schon sehr finnisch, die Straßen sind in einem sehr guten Zustand, das Internet schnell und die Menschen sprechen überall auch englisch.
In Estland leben nur 1,3 Mio. Menschen, davon alleine 430.000 in der Hauptstadt Tallinn, die wir gestern erreichten. In der Weltkulturerbe-Stadt verweilen wir ein paar Tage, bevor wir noch gemeinsam die Fähre nach Helsinki besteigen. Dann wird sich mein Mitstreiter Torsten von mir verabschieden und auf dem Wasserweg nach Travemünde schippern. Ein schöner gemeinsamer Monat geht dann zu Ende und ich werde, wie gehabt, auf mich alleine gestellt die Reise in den hohen Norden Europas fortsetzten.
Km Stand: 2185
Am kalten Strand
Da wollen wir hin
Ein letzts lettisches Bier
Viel Holz und Farbe
Hier oben noch nicht live gesehen
Zurück zur Straße
Einsame Schönheit
Der Mond über eiskaltem Nebel
Von der Morgensonne geweckt
Torsten mit Sonnenschutz
Begegnung auf dem Radweg
Endstation im Baltikum
Gestern war Europatag
146 Stunden Kurbelarbeit bis Tallinn
Auf nach Riga
Kaum hatten wir unsere Zelte verpackt und wir aus Vilnius losrollten, holte uns der Regen ein. Wir warteten in der Großen Kathedrale am zentralen Platz anderthalb Stunden ab, bis sich der Himmel wieder freundlicher zeigte. Danach ging die Fahrt in Richtung Nordwesten aus der Stadt. Autos über Autos, meist zu groß geratene SUVs machten die Kurbelarbeit wieder zur Qual und wir mussten uns auf der schlechten Straße mächtig konzentrieren, um nicht unter die Räder zu kommen. An der Welterbestätte in Kernavė legten wir eine Pause ein. Hier gab es nicht viel zu sehen, außer ein nachgebautes Dorf aus dem 14. Jh. und ein paar Hügel. Hier wurden die letzten Reste (ehem. Hauptstadt) christianisiert. Natürlich mit Schwert, Feuer und brutaler Gewalt, das ist natürlich „Ehrensache“. Weiter rollten wir auf kleinere Straßen, mit weniger Autos und unser treuer Begleiter, der eiskalte Gegenwind blies uns aus Nordost in die Gesichter. Wir suchten notgedrungen in den dichten Wäldern Litauens uns Lettlands Schutz vorm kalten Wetter. Doch der Regen wurde selten. Wir beschwerten uns ja nicht. Alles könnte noch schlimmer sein. In Grenznähe verließ uns dann wieder der Asphalt und wir hatten Kies und Sand unter den Rädern. Das sollte sich auch in Lettland fortsetzen.
Als wir die Grenze nach Lettland passierten, schien die Infrastruktur besser zu sein. Auch die Autogrößen schrumpften etwas. Aufgeräumter schienen auch die kleinen Städte zu sein.
Geld brauchten wir auch nicht zu tauschen, gehört doch dieses kleine Ländchen mit seinen knapp 2 Mio. Einwohnern zur Eurozone.
Gestern schließlich kämpfte sich unser kleines Zweierteam in die Hauptstadt hinein. Wir suchten uns einen Zeltplatz und landeten auf einer Flussinsel des Daugava, der hier das Stadtbild mit prägt.
Gestern haben wir schon den ersten Streifzug durch die große und wunderschön restaurierte Altstadt unternommen. Es war Feiertag und die Bürger haben sich in „Schale geschmissen“, um ihre Unabhängigkeit von Russland zu feiern. An der Freiheitsstatue, die auch die Unabhängigkeit von Russland symbolisiert, legten die Menschen tausende Blumen nieder. In Zeiten des Ukrainekrieges ein noch bedeutenderes Symbol.
Wir genießen noch unsere Zeit und rollen dann zur nächsten Station. Das wird die Hauptstadt Estlands, Tallinn sein. Dann wird unsere gemeinsame Reise schon so gut wie zu Ende sein. Danach soll die Fahrt alleine weitergehen, durch Finnland in den hohen Norden unseres schönen Kontinents.
Km Stand: 1810
Kartenkunde in Vilnius
Hier entsteht ein buddhistisches Zentrum (Litauen)
Strip, strap, strull...bald ist der Eimer full (Litauen)
Beim Wasserholen wurden wir eingeladen (Litauen)
Reichlich Kalorien zum Frühstück (Litauen)
Schlüsselblumen? kündigen vom Frühling (Litauen)
Im Šiauliai stehen wir am Wappensymbol von Litauen
Der Berg der Kreuze: mystisch und kitschig (Litauen)
Mit der Ukraine verbunden (Litauen)
Dorf-News (Litauen)
Windmühlen sahen wir vereinzelt (Litauen)
Alter jüdischer Friedhof (Litauen)
Hier wurde es staubig (Litauen)
Müßiggang in Zeimelio (Litauen)
Schon wieder eine Grenze
Das Schloss Rundale im Süden Lettlands
Torsten auf dem Schotter (Lettland)
Hier wird die Piste angekündigt (Lettland)
Wohnblock im Dorf (Lettland)
Letztes Waldlager vor Riga
Eigentlich typisch russisch: Kwass (Lettland)
Noch aus der Sowetunion übrig (Riga)
Zum Feiertag gab es deftiges in Riga
Die berühmten Schwarzhäupterhäuser von Riga
In Tracht unterwegs (Riga)
Die Freiheitsstatue steht in der Hauptstadt
Man legt zum Feiertag reichlich Blumen nieder
Der Fernsehturm von Riga
Abendstimmung am Fluss Daugava
Unser kaltes "Esszimmer" gestern Abend
Burgen und Bunker
Wir folgten von Torun aus die Weichsel nach Norden. Hier oben ist sich schon recht mächtig. Der Regen war erst einmal Geschichte, doch der kalte Wind blieb uns treu. Nachts sanken die Temperaturen nicht nur einmal gegen null oder am Boden auch leicht darunter. Wir kamen trotzdem gut voran und erreichten die größte Backsteinfestung Europas, die Marienburg. Hier versuchte der Deutschritter-Orden im 14 Jh. einen Ordensstaat zu errichten. Doch Anfang des 15 Jh. war der Spuk dann schon wieder vorbei und übrig blieben in dieser Gegend etliche Ordensburgen.
Auf den Feldern war schon reges Treiben und die Bauern brachten ihre Saat aus. Die Störche brüteten an der neuen Generation. Nester schien es hier viel mehr als in Deutschland zu geben.
Nervig waren für uns immer die Straßenbaustellen. Meist gab es nur eine Fahrbahn, deren Benutzung durch zwei Posten mit Funkgerät gemanagt wurde. Die Polnischen Autofahrer waren aber in der Regel sehr entspannt, so dass es fast nie zu brenzlichen Situationalen kam. Viel hat sich in der Straßeninfrastruktur bei unserem östlichen Nachbarn getan. Im Nordosten gab es reichlich Fahrradwege, die sich neben der Fahrbahn entlangzogen. Ansonsten hatten auch die Nebenstraßen, selbst in den schönen Masuren, einen guten Belag.
In den selbigen befindet sich auch die sog. „Wolfsschanze“, das ehemalige Führerhauptquartier für die Ostfront. Hier scheiterte ja bekanntlich auch das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Uns auf diesem Geschichtsträchtigen Ort, wenn auch im negativen Sinne, konnten wir unsere Zelte für eine Nacht aufschlagen. Den nächsten Morgen schauten wir uns die unheimlich wirkenden riesigen Bunker an und natürlich auch den Ost des Attentates, bevor wir unseren Weg nach Osten fortsetzten.
Schnell kamen wir der Grenze nach Litauen nah. Am letzten Tag in Polen gab es wieder einen Wettersturz und die Temperaturen sackten wieder auf ein laues Winterniveau ab.
Zu erwähnen wäre noch, dass wir genau auf der Grenze zelteten, die früher sicherlich mal einen Zaun zu bieten hatte, damals als es noch die Sowjetunion gab und Litauen noch dazu gehörte.
In Litauen begrüßte uns eine Sandpiste, die es hier noch reichlich gibt. Ansonsten sind hier die Straßen wieder schlechter und Fahrräder scheinbar nicht vorgesehen. Die Autos sind groß und teuer, das ländliche Leben wie früher und die Preise recht hoch. Aber das Baltikum macht uns trotzdem viel Spaß.
Heute haben wir die Hauptstadt Vilnius erreich, unsere Zelte auf einer Wiese eines Hostels, quasi mitten in der Stadt, aufgestellt. Frisch geduscht genießen wir den Abend und ein, zwei Tage in der historischen Altstadt.
Km Stand: 1363
Ein kleiner Luxus
Früh an der Weichsel
Alter Menonitenfriedhof
Massenauflauf
Unter alten Alleen unterwegs
In der gewaltigen Marienburg
Frühstück
Am Frischen Haff (Ostsee) bei Frombork
Nur neun Kilometer von Russland weg
Ostpreußisches Feldkreuz
Gruppenfoto beim Wasser holen
Umgeben von Buschwindröschen
Die Orgel der Wallfahrtskirche in Sweta Liepka
Düster stehen die Bunker in der "Wolfsschanze"
Eine Katze sonnt sich auf Bunkerbeton
Bei unserem Rundgang vorm Bunker Nr. 13
In den schönen Masuren
Die Bauern sind auf dem Feld
Sehr scheu sind die Kraniche
Zum Glück sind die Mücken noch nicht raus
Benzin für den Kocher kommt in die Flasche
Mittagspause am Supermarkt
Blick zum Kloster in Wigry
Auf der Grenze
Auf sandigen Straßen in Litauen
Lange Weile?
Der Sohn vom Bauern konnte gut Englisch
Morgens auf der Weide
Der Hund wird ausgeführt
Das ländliche Litauen wirkt noch wie früher
Im Dorfladen
Wasser holten wir am Friedhof
Torsten hatte etwas Luftprobleme
In der Hauptstadt angekommen
Kaltstart
Der Start der Skandinavientour war kalt und dabei blieb es auch bis Torun an der Weichsel.
Heute haben wir, d. h. Torsten und ich Torun erreicht und damit auch die Stadt des Kopernikus.
Am 11. April rollten wir in Wolfen los, ein kalter Wind blies uns an. Zu dritt lagerten wir hinter Annaburg n der schwarzen Elster. Es klarte auf und Frost machte sich breit. Dafür weckte uns die Sonne. Es sollte bis jetzt der einzige sonnige Tag bleiben. Als wir die Neiße in Guben sahen, verabschiedetet sich unser dritter Mann. Es war Manfred (35). Er reiste Ultraleicht, ganz im Stile der technischen Mode, mit einem sog. Gravelbike und freute sich bestimmt, dass er endlich mal so richtig Gas geben konnte und die „alten“ netten Herren ihres Weges ziehen lassen konnte. Wir haben natürlich mehr Gepäck, denn unsere Reise ist viel länger.
Gelagert wurde in der kühlen, nassen Natur Polens. An einem Tag warteten wir den Dauerregen ab und lagen im Zelt bzw. saßen unter meinem Tarp (Regenschutzplane).
Heute sitzen wir im Trockenen im „Green Hostel“ in der schönen Altstadt, die zum Welterbe zählt, trinken Tee, schreiben Tagebuch und gehen gegen Abend mal in die Stadt. Morgen bleiben wir noch hier, um den vorläufig letzten Regentag abzuwarten. Danach solle s wärmer werden und die Sonne etwas öfter zu uns herab scheinen.
Es soll ja nicht gleich Sommer werden. Frühling würde uns auch erst einmal reichen.
Km Stand: 620
Das Dreieteam am ersten Tag
In Frost gehüllt
Die Störche sind da
Jänschwalde: sechst größte CO2-Schleuder Europas
Manfred verabschiedet sich in Guben
Waldlagerplatz in Odernähe
Wassertropfen gab es reichlich
Selten hatte wir über 10 Grad Celsius
Am Stadtrand von Torun
MDR um 4
Gestern stand bei mir ein Dreier-Trupp vom MDR auf der „Matte’. Wir waren 2 ½ Stunden am Filmen. Schon am selben Tag bei „MDR um 4“ kam der Beitrag. Eine Einstimmung für die Tour in einem Monat in den -hohen Norden Europas. Doch so ganz habe ich noch nicht auf Reisestimmung umgeschaltet. Bis zum 30. März bin ich noch fleißig mit Vorträgen unterwegs.
Viel Spaß beim Anschauen. zum Video
Vorausschau
Der Tag X ist nun festgelegt. Am 11. April, also Dienstag nach Ostern, werde ich in den hohen Norden Europas aufbrechen. Der Start wird von der Stadt Wolfen organisiert und findet am Rathaus in Wolfen statt. Um 10 Uhr rollen dann die Speichenräder los. sein. Wer mit dabei sein will, kann gerne rumkommen. Es kann auch mitgeradelt werden, auch ein paar Tage. Also wer mit dabei sein möchte, sollte schon mal langsam die Luft auf die Schläuche pumpen.
Kilometer null am Rathaus in Wolfen
Klein und fein
Erst einmal wünsche ich allen Besuchern ein gesundes und glückliches neues Jahr. Es nimmt schon wieder sehr an Fahrt auf. Zumindest in meinem Alter fließt die Zeit sehr schnell dahin.
Zwei Jahre lang waren etliche Veranstaltungen, wie etwa Messen, coronabedingt nicht durchführbar. Umso mehr freute ich mich über eine Einladung zur Touristikmesse in der Messehalle Zwickau.
Über 90 Aussteller präsentierten sich auf dieser kleinen und feinen Veranstaltung, die einen fast familiären Charakter hat, weil man sich schon lange kennt.
Ich durfte, wie gehabt, auf der Bühne Kurzvorträge halten und war in der Halle mit einem Stand vor Ort. Begleitet wurde ich von Stefan, der mir eine wenig den Rücken frei hielt. Geschlafen wurde, wie immer, in meinem Zweisitzer Dacia auf dem Parkplatz.
Ein schönes Wochenende unter Menschen. So soll es sein.
Unser bescheidener Stand
64.000 km hatte ich diesem Lenker im Griff
Travestie aus Dresden gab es auch wieder
Im Auto hatten wir warme Schlafsäcke
Rico von "Stilvento" (Chemnitz) managte die Bühne
Auf der Messebühne auf Weltreise
In die Bücher reingezoomt
Das Fahrzeug wird vom Schnee befreit
Zwei harte Tage
Montag und Dienstag dieser Woche galten wieder dem Überbringen unseres Friedenslichts. In diesem Jahr aber gestaltete sich alles anders als gewohnt. Etliche Mitstreiter fielen krankheitsbedingt aus, oder waren beruflich eingebunden. Das hieß, dass ich auch ein Teilstück der Strecke wieder allein unterwegs war.
Das erinnerte mich sehr an die erste Fahrt vor vielen Jahren, als ich noch fast ohne Begleitung unterwegs war. Dazu kamen noch die extremen Wetterbedingungen. Vor allem der Montag hatte es in sich. Nach einer Kältewelle im zweistelligen Minusbereich kam die Wärme mit dazugehörigem flüssigen Niederschlag, der die Straßen mit Blitzeis überzog. Als das Dreierteam (Michael, Sohn Jakob und meine Wenigkeit) die Stadt Leipzig verließen, setzte der Regen ein und hörte bis Greppin (Stadt Bitterfeld-Wolfen), am ersten Etappenziel, nicht wieder auf. Prompt gab es in Lemsel den ersten Sturz, auf spiegelglattem Boden. Unser jüngster Mitstreiter stürzte, aber es passierte ihm glücklicher Weise nichts, nicht einmal das Friedenslicht erlosch.
In Lemsel fanden wir in der Kantine einer ansässigen Elektronikfirma Zuflucht, konnten unsere Sachen trocknen und unsere Körper aufwärmen.
Abends, als ich wieder zu Hause war und die Flammen bei mir in der Dusche vor sich hin flackerten, merkte ich ein Kribbeln im Hals. Am zweiten Tag war das Wetter zwar stabil, aber meine Gesundheit überhaupt nicht mehr. Das waren dann auch für mich quälende Stunden. Von meinem Wohnort Jeßnitz bis Horstdorf (24 km) war ich allein unterwegs. Da muss man besonders vorsichtig radeln, damit die verletzlichen Flammen ihr Ziel erreichen. Ab Horstdorf hatte ich dann wieder Unterstützung von Peter, der mich bis Wittenberg begleitete. Letztlich teilten wir, wie immer, das Licht zum letzten Mal im Hospiz in Wittenberg und die Fahrt fand schließlich ein gutes Ende. Doch sie wird nicht nur mir in langer Erinnerung bleiben….
Lichtübergabe an der Demokratieglocke zu Leipzig
Regen und Schnee
Jakob stürzte in Lemsel
Aufwärmen in der Kantine
In Greppin war die erste Etappe geschafft
Auch etliche Kinder empfingen uns
Übergabe an unseren Oberbürgermeister Armin Schenk
In Greppin musste ich auch den Schlauch wechseln
Sicher ist sicher (in meiner Dusche)
Alleine mit zwei Lichtern am Lenker
Auf dem Elbradweg mit Peter zur Lutherstadt
In Wittenberg wurde noch einmal das Licht geteilt
Das Friedenslicht auf dem Weihnachtsmarkt
Letzte Station war das Hospiz
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