Kalter Kampf nach Toronto
Fünf Tage benötigte ich um von Montreal nach Toronto zu kommen. Ein z.T. starker kalter Gegenwind blies unserem Duo ins Gesicht. Nachts kühlte es sich auch schon mal weit unter Null ab. Dafür fand ich immer einen guten Platz für mein kleines Zelt, hatte schöne Landschaften vor der Nase und traf auf sehr freundliche Menschen. Zwei Rennradler, beide über siebzig, luden mich schon mal in ihr Sommerhaus nach Florida ein. Ich habe gehört die sog. „Snowbirds“ (Schneevögel) wandern zu hunderttausenden in die warmen Gefilde Amerikas, um den Kalten Winter hier in Kanada zu entfliehen. Ich habe jetzt noch rund 300 km zu strampeln, dann bin ich in den USA unterwegs, ebenfalls gen Süden, versteht sich. Facebook
Km Stand: 14166
China-Town ist überall
Eskortiert wurde ich aus Montreal
Alte Schleusenanlage bei Montreal
Ein kurzer sonniger Morgen am St. Lorenz Strom
Das ehrwürdige Rathaus von Kingston
Teil der Befestigung von Kinston
Eisiger Belag auf dem Sattel
Herbstliche Grüße aus Ottawa
Die Zeit in Montreal verflog, wie gehabt, viel zu schnell.
Ich zog mit Nasreddin, meinem stählernen Begleiter, weiter, begleitet von sehr warmer herbstlicher Sonne. Die Bäume schütteln so langsam aber sicher ihr Blätterkleid von den Ästen. Heute rollte ich in die Hauptstadt Ottawa ein. Eine sehr saubere und aufgeräumte Stadt. Der Rideau Kanal mit seinen in der Stadt sieben handbetriebenen Schleusen ist das einzige Objekt in der Provinz Ontario was zum Weltkulturerbe gehört. Sehenswert auch der Parlamentshügel. Morgen werde ich mit meinen Gastgebern mal einen Kinobesuch abstatten. Ich hoffe dass der Film zumindest in englischer Sprache gezeigt wird, denn auch in Ottawa ist die französische Sprache noch sehr präsent. Facebook
Km Stand: 13177
Montreal
Hier ist das Wasser noch lange nicht gefroren
Montreal ist eine Fahrradstadt
Herbst
Auf dem Radweg Nr.1 nach Ottawa
Super Wetter
Abendstimmung am Ottwa Fluß
Überall malt der Herbst
Blick vom Parlamentshügel
Hier tagt das Parlament
Auf dem ByWard Markt
In der Kadedrahle der Hauptstadt
Nur leicht verfahren
Die Kanada Gänse sind immer noch hier
Zurück in der Metropole
Einen Tag verbrachte ich in Quebec, einer Stadt di mich an das alte Europa, speziell an Frankreich erinnerte. Quebec ist schon 1608 gegründet worden, ist also 405 Jahre alt und die zweitälteste europäische Kolonie in Kanada. Das wissen auch viele Touristen aus aller Welt, die hier auch von riesigen Kreuzfahrtschiffen aus die Stadt erobern.
Quebec ist komplett von einer historischen Stadtmauer umgeben. Stadtbildprägend ist das Chateau (Schloss) Frontenac. Quebec gehört heute zum Weltkulturerbe.
Bei sommerlichen Temperaturen und Sonne satt konnte ich die Hin- wie auch die Rückfahrt am großen Sankt Lorenz Strom genießen. Vorgestern traf ich wieder in Montreal ein. Hier werde ich ein paar Tage verweilen und alte Bekannte treffen, die ich hier vor 12 Jahren „zurückgelassen“ hatte, als es am 2. Oktober 2001 nach drei ein halb Jahren Fahrradweltreise hieß: Zurück nach Europa. Facebook
Km Stand: 12759
Ouebec ist katholisch
Der Sankt Lorenz Strom
Ende Oktober ist Helloween
Das Schloss bei Nacht
Die Altstadt von Quebec
Kirchenfenster
Zur heißen Schkolade eingeladen
Am östlichsten Punkt
Nachdem ich Toronto verlassen habe, drehten sich die Speichenräder in Richtung Peterborough. Etwas nördlich davon befindet sich der Ort Curve Lake auf eine Indianerreservation. Am 21 und 22. Trafen sich dort die Ureinwohner zu einem Pow Wow, einem traditionellen Tanzwettbewerb. Viele heilige Handlungen waren darin integriert. Mit viel Stolz trugen dort Männer, Frauen und auch Kinder in traditionellen Trachten ihre Tänze vor. Ich war am Sonntag um 6 Uhr war ich zu einer Sonnenaufgangszeremonie eingeladen, bei der auch die heilige „Friedenpfeife“ kreiste.
Die wunderschönen Herbsttage nutzte ich um noch ein paar Kilometer in Richtung Osten vorzustoßen. Es ging durch herbstbunte Farmlandschaft mit schönen Zeltplätzen auf kurz gemähten Rasen. Vorgestern habe ich Montreal und somit die Provinz Quebec erreicht und radelte gleich weiter am Südufer des Sankt Lorenz Stromes entlang zu der wohl eindrucksvollsten Stadt: Quebec.
Nach einer letzten Tagesetappe von 175 km erreichte ich im Sonnenuntergang die historische Altstadt, die mich sehr an das alte Frankreich erinnert.
Somit ist auch der für mich nordöstlichste Punkt in Kanada erreicht. An den zu Teil kalten Nächten merke ich schon das der Winter bald an die „Tür“ klopft und mich jetzt nach Süden zwingt. Facebook
Km Stand: 12431
Beste Unterhaltung: ein Buch
Ein Pow Wow...
...ist voller Farben
Frostiger Morgen
Kirche von 1790
Sonnenaufgang am St. Lorenz Strom
Herbstboten
Das etwas größere Zelt
Toronto
In den letzten Tagen habe ich das Tempo etwas gedrosselt und bin durch die sogenannte Ontario Pen, ein großes Farmgebiet im Süden von Ontario gestrampelt. Der Herbst ist nun endgültig da. Für mich hier die beste Jahreszeit. Kühle Nächte und noch relativ Warme Tage. Seit gestern hat sich noch ein stabiles Hochdruckgebiet dazugesellt und den September perfekt gemacht. In den letzten Tagen war ich bei interessanten Menschen eingeladen wurden. So zum Beispiel bei Les, einem Polen der in einem Flüchtlingscamp in Heilbronn nach dem 2. Weltkrieg zur Welt kam, den alljährlichen Terry Fox Lauf in seiner Heimatstadt, Niagara Falls, organisiert und als Helfer beim Boston Marathon direkt neben dem zwei Bomben stand. Wir saßen bei Schallplatte und Wein bis Mitternacht und haben uns ausgetauscht. Terry Fox übrigens war ein Leichtathlet, der an Knochenkrebs erkrankte und 1980 seinen Lauf der Hoffnung von Neufundland aus startete. Er rannte jeden Tag 42 km und sammelte Geld für die Krebsforschung. Er konnte seinen Lauf nicht mehr zu Ende bringen, kam nach über 5000 km bis Thunder Bay und verstarb ein paar Monate später.
Nachdem ich mir auch noch die berühmten und vom Tourismus vereinnahmten Niagara Fälle angeschaut habe rollten die Räder hinein in die größte Stadt des Landes, hinein nach Toronto. Hier ist natürlich das alltägliche Chaos zu Hause und der Radfahrer sehnt sich wieder nach ländlicher Idylle. Facebook
Km Stand: 11383
Alte Brücke mit Dach
Erinnerung an deutsche Geschichte
Schöne letzte Ruhestätte
Eingeladen bei Les
Die Niagara Fälle
Ein Hauch von Asien am Ontario See
Hier wird noch per Hand geregelt
Toronto...
...mit seinem CN Tower
Das neue Radhaus
Das alte Rathaus im Spiegel der "Moderne"
Schwimmen im glasklaren Wasser
Von kühl bis heiß
Seit Sault St. Marie drehen sich nun wieder die beiden Räder von Nasreddin alleine. Pawel hatte es irgendwie zu eilig und ich will mir einfach Zeit lasen und die letzten Wochen in Kanada noch genießen. Am ersten Tag radelte ich durch ein Gebiet wo die Mennoniten ihr zu Hause haben. Eine streng religiöse Strömung die durch Verfolgung bis ins zwanzigste Jh. Auch nach Kanada auswanderten. Sie betreiben meist Landwirtschaft, sind einfach gekleidet und leben eher ein bescheidenes Leben. Drei Grundstücke habe ich entdeckt, die bis heute ohne Stromanschluss auskommen. Auch bewegen sich etliche Mennoniten noch mit dem Pferdewagen von A nach B.
Zu erwähnen wäre noch ein nächtlicher Besucher an meinem Zelt. Als ich auf Kirchengrund campierte, schniefte etwas am Zelt herum. Es war ein ausgewachsener Schwarzbär, den ich dann erfolgreich in die Flucht schlug.
Der Sommer schein jetzt heftig mit dem Herbst zu streiten. Vor zwei Tagen wachte ich bei Sonnenschein und 8 Grad Morgenkühle auf. Heute Morgen war es neblig und schon fast 20 Grad warm, nachdem es die ganze Nacht durchgeregnet hat. Jetzt schein die Sonne und die Temperaturen gehen schon wieder der 30er Marke entgegen.
Ich radle so langsam aber sicher Toronto entgegen und will mir vorher natürlich noch die Niagara Fälle anschauen.
Z.Z. befinde ich mich noch am Ostufer des riesigen Huron Sees und fahre in den am dichtest besiedelten Teil Kanadas hinein. Facebook
Km Stand: 10701
Grenzbrücke zur USA in Sault St. Marie
Auch hier dreht sich alles ums Geld
Typisches Verkehrsschild
Reisekutsche
Eine Kutsche als Verkaufsstand
Bei den Mennoniten gibt es den besten Knoblauch
Seit September rollen sie wieder, die Schulbusse
Am See entlang
Die 700 Kilometer von Thunder Bay nach Sault St. Marie radelten wir mehr oder weniger immer am Oberen See entlang. Er ist mit ca. 82.000 km\2 so groß wie Österreich und eines der größten Süßwasserseen der Welt. Nach einem ersten sonnigen Tag kippte das Wetter und wir befanden uns in einem Tiefdruckgebiet wieder. Kalter Dauerregen und dunkle Wolken die auf dem Boden entlang krochen machten uns das Reisen schwer. So pausierten Pawel und ich für einen Tag in White River und verkrochen uns in unsere Zelte. Dementsprechend war dann auch die Stimmung. Aber mit dem Erscheinen der Sonne am Himmel hellten sich auch unsere Gemüter auf und wir genossen die schöne Szenerie am See. Die letzten zwei Tage ergatterten wir ein schönes Plätzchen direkt am Wasser. Da konnte man dann schon von romantischer Stimmung reden, als die Sonne vorbildlich am westlichen Horizont hinterm Wasser verschwand. Man kommt sich hier eher wie am Ozean vor, so gigantisch sind die Ausmaße hier am Oberen See.
Gestern Nacht bekamen wir Besuch von einem Bären, einem Waschbären. Der stahl beim zweiten Versuch ein Stück Seife aus Pawels Außentasche. Der wollte sich bestimmt mal wieder waschen.
Vor ein paar Stunden sind wir in Sault St. Marie eingetroffen und zelten direkt etwas außerhalb vom Zentrum direkt hinter einem Fahrradladen. Morgen werden wir einen Tag pausieren und etwas abspannen, bevor sich die Räder weiterdrehen. Aber nur noch ein paar Tage gemeinsam. Dann werden sich unsere Wege wieder trennen. Facebook
Km Stand: 10155
Der Leuchtturm von Thunder Bay
Radlertreffen
Regencamp
Gemeinsam unterwegs bei Sonne...
...und bei Regen
Die ersten 10.000 km sind in den Beinen
Die Wolken verziehen sich
Die Sonne kommt
Ein kühler Morgen am Oberen See
In Begleitung
In Winnipeg traf ich auf Pawel, der 14 Jahre in Polen und 14 Jahre seines Lebens in Perth (Australien) gelebt hat. Er startete in Alaska und will nach New York, um von dort aus zurückzufliegen.
Wir reisen seit sechs Tagen zusammen und haben soeben Thunder Bay und somit die großen Seen erreicht. Das ist meine erste Reisebegleitung und wir verstehen uns trotz der 20 Jahre Altersunterschied sehr gut.
Die vergangenen drei Tage waren tropisch heiß mit schwülen Nächten. Da hat der Sommer noch einmal zugeschlagen. Ein schweres Gewitter ging auch in einer Nacht über unsere Zelte hinweg.
Doch jetzt spürt man so ganz langsam dass der Herbst so im Anmarsch ist.
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Km Stand: 9410
Im Rückspiegel: Pawel
Nachtlager mit Dach
Wildgänse
Die Kakabeka Wasserfälle
Heiß, flach und schön
Die meisten der Touristen und auch Einheimische habe mich vor der langweiligen Flachheit der kanadischen Prärien gewarnt. Ich habe es aber aus eigener Erfahrung besser gewusst. Vor 12 Jahren pedalierte ich schon einmal hier durch, wenn auch etwas nördlicher. Jetzt durchstreifte ich die baumlose Ebene in Grenznähe zur USA. Auch diesmal waren die Menschen der Kornkammer Kanadas super freundlich. Mein Zelt konnte ich immer auf gutem Rasen platzieren oder der Radler wurde gleich ins Haus eingeladen. Hier gibt es nicht soviel Tourismus und da ist der Reisende, der sich hier mit dem Fahrrad verirrt, schon was Besonderes.
Die Sonne zeigte aber nochmal was si so drauf hat und schien unbarmherzig hernieder. Durch die in diesem Sommer recht reichlichen Niederschläge hat sich die Mückenpopulation auf ein auch für mich unerträgliches Maß gesteigert. Die Biester waren teilweise so aggressiv, schwärmten mitten am Tag aus der Steppe auf mich zu und bissen auch während der Fahrt, wenn mich ein kleiner Anstieg zum Langsam fahren zwang.
Ansonsten schob mich oft ein von schräg hinten kommender Wind bis zu 180 km pro Tag vorwärts, so das ich heute schon fast das Ende der riesigen Ebene erreicht habe und mit ihr die Hauptstadt Manitobas Winnipeg.
Früher standen hier die typischen Tipis der Ureinwohner, die den Büffelherden und damit ihrer Nahrung hinterherzogen. Heute sind die Prärien von der Landwirtschaft geprägt und jedes Feld ist eingezäunt. Ein wenig Öl wird auch noch gefördert. Vor allem im Südosten von Saskatchewan und nach Manitoba rein bewegen sich die Ölpumpen. Das wird auch in Nordamerika gebraucht bei dem riesigen Energiehunger den die Leute hier haben. Überall sieht man die Menschen nur im Auto sitzen, die Klimaanlagen laufen Tag und Nacht… Mit Wenig Energieverbrauch drehen sich in den nächsten Tagen die Speichen räder weiter nach Osten, nach Ontario hinein. Facebook
Km Stand: 8537
Ab ins Gewitter
Grassland
Kornspeicher
In der Bäckerei von Consul
Hier hält schon lange kein Zug mehr
Plagegeister
Historischer Speicher
Ölfeldromantik
Kleiner Besucher am Zelt
Alte Scheune
Größer ging's nicht
Erntezeit...
...aus Sicht des Bauern
Heuschrecken-"Alarm"
Berge und Hitze
Am 3. August rollten die Räder wieder. Ich entschied mich so weit wie möglich im Süden, immer an der USA-Grenze entlang zu fahren. So bald unser Duo den Küstenbereich verlassen hatten, machte sich der kanadische Sommer bemerkbar. Bis auf eine Stunde Regenguss mit großen Hagelkörnern, schien den ganzen Tag die Sonne und heizte die Luft immer auf mindestens 30 Grad im Schatten auf.
Dazu kam noch dass es hier non Gebirgspässen nur so zu wimmeln scheint. Jeden Tag kroch ich ein bis zweimal hinauf, um dann natürlich wieder ins Tal abfahren zu können. Die Nächte verbrachte ich fast immer auf Privatgrund. Eine Nacht campierte ich auf gutem Rasen und wurde von den Gastgebern zu einem Glas Wein eingeladen. Dabei stellte sich heraus dass der Mann sehr gut russisch sprach. Sein Vater wanderte 1907, noch unter dem letzten Zaren, nach Kanada aus. Als ich mich ebenfalls in seiner ehemaligen Muttersprache verständlich machte, war er tief beeindruckt.
Mir riss auch die Hinterradnabe weiter ein und ich musste sie gegen eine Gebrauchte austauschen. Als ehemaliger Radmechaniker kein Problem. Aber enttäuschend war es allemal, dass nach schon 6000 km so ein wichtiges Teil seinen Geist aufgibt.
Gestern hatte ich den vorläufig höchsten Pass (Kootenay Pass 1774 m) hinter mich gebracht, war eingeladen und musste noch einen Vortrag über meine Afrika reise in Englisch halten. Dann durfte ich endlich in meinen Schlafsack.
Jetzt habe ich die Stadt Cranbrook erreicht und muss nur noch einmal hoch auf 1400 Meter. Dann warten die Weiten der Prärien auf mich und hoffentlich ein kräftiger Rückenwind. Facebook
Km Stand: 6885
Immer an der Grenze entlang
Klares kaltes Wasser
Einer von vielen Pässen
Nabenwechsel
Der fatale Riss
Ich entschied mich für die Krähe
Der Früstückstisch ist gedeckt
Tandempower
Die Beeren sind reif
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